Fernfahrer danken mit Hupkonzert
Hier der Bericht für die Zeitung über unsere Weihnachtsüberraschung:
Zum vierten Mal überraschte das Netzwerk Brücken bauen an Weihnachten 50 LKW-Fahrer. Vier langweilige Tage saßen die Männer auf den Rastanlagen in Lavesum und Senden fest.
Als Oleg den Vorhang an der Fahrertür seines LKWs zur Seite zieht, reißt er erstaunt seine Augen auf: Vor ihm stehen Männer und Frauen mit Nikolausmützen und Warnwesten, dazu ein Kamerateam des WDR. Eine Dolmetscherin ruft ihm auf Russisch ‚Frohe Weihnachten‘ zu. Mit Besuch hat Oleg am Weihnachtsmorgen auf dem Rastplatz Hohe Mark West wahrlich nicht gerechnet.
Die Freiwilligen des Netzwerks Brücken bauen überreichen einen prall gefüllten Beutel mit Lebensmitteln und Geschenken. Der Fernfahrer aus dem 1300 km entfernten Grodno in Belarus kann es gar nicht fassen. Er sei katholisch und habe im Radio schon einen Gottesdienst verfolgt, erzählt Oleg. Seit vier Wochen ist der junge Mann unterwegs und wird erst in einem Monat wieder zuhause sein. Und dann erzählt er noch, dass er seit drei Jahren als Fernfahrer hauptsächlich in Deutschland unterwegs ist. An Weihnachten fehlen ihm seine Frau und sein neunjähriger Sohn ganz besonders, erfahren die Ehrenamtlichen. So groß ist seine Freude, dass er im Gegenzug gesüßte Kondensmilch, Schokolade und eine besondere Oblate verschenkt. Oleg macht noch schnell ein paar Selfies, die er an seine Frau schicken wird und nimmt jeden Freiwilligen zum Abschied fest in den Arm.
Enger Arbeits- und Schlafplatz
Wieviel Platz ist eigentlich in einem LKW-Fahrerhaus? Man kann zwischen Fahrer- und Beifahrersitz so gerade aufrecht darin stehen. Hinter einem Vorhang verbirgt sich ein schmales Bett und etwas Stauraum für Gepäck, Vorräte und einen kleinen Kühlschrank. Das bedeutet Arbeiten und Leben auf engstem Raum. Mit dieser Info startete die Spendenaktion für Fernfahrer Anfang Dezember in der Whatsappgruppe des Netzwerks Brücken bauen. Aus einer Liste konnten die 160 Mitglieder auswählen: Kaffee, Tee, Schokolade, Bechersuppen und weitere nützliche Dinge. Am Ende sind 50 Zugbeutel mit Leckereien und einem praktischen Duschtuch gefüllt.
Verteilt werden die Beutel von einem Dutzend Brückenbauerinnen und -bauern an den Rastanlagen in Lavesum, Rödder und am Autohof in Senden. An vielen LKW, die dort an diesem trüben Weihnachtsmorgen stehen, schirmen zugezogene Vorhänge das Zuhause der Fahrer vor neugierigen Blicken und hellen Scheinwerfern ab. In diesem Jahr sitzen sie hier für mindestens vier Tage fest. Es sind Tage der Sehnsucht nach der Familie und der Langeweile. Dazu drückt der andauernde Regen aufs Gemüt.
Dank über Facebook
In kurzen Gesprächen erfahren die Brückenbauerinnen und -bauer woher die Männer kommen, wie lange sie unterwegs sind und was sie transportieren. Viele Fahrer stammen aus Belarus, andere sind in Rumänien, Serbien, der Ukraine, der Türkei und einer ist sogar in Finnland zuhause. Die meisten feiern eher das orthodoxe Weihnachten im Januar, sind Muslime oder hängen keinem Glauben an. Trotzdem ist die Freude, in ihrer Situation wahrgenommen zu werden, sehr groß.
In diesem Jahr stimmen die Zahl der Beutel und der geparkten LKW genau überein, kein Fahrer geht leer aus. Im Nieselregen verabschieden sich die Ehrenamtlichen auch vom Kamerateam des WDR, das die diesjährige Aktion für die Aktuelle Stunde und wdr.de begleitet hat.
Die schönsten Momente
Als sich die Netzwerker mit einem wohligen Weihnachtsgefühl in ihren Herzen auf den Heimweg machen, geht es in der WhatsApp-Gruppe noch ein wenig hin und her. Gab es einen besonderen Moment an diesem Vormittag? Drei Antworten:
„Die ganze Aktion war besonders, einfach den Menschen eine Freude zu bereiten, ohne Erwartungshaltung, eben weil man Freude auch verschenken kann!“
„… der ukrainische Fahrer, der nicht über die Grenze zur Ukraine darf, da er dann nicht mehr zurückkann. Und er muss doch Geld verdienen für seine Frau und die drei Kinder, die in der Ukraine sind.“
„… als wir am letzten Parkplatz mit Hupkonzert und Lichthupen verabschiedet wurden.
Da hat längst Vasia, ein Fahrer aus der Ukraine, in der Halterner Facebookgruppe gepostet: „Danke an die wunderbaren Menschen in Haltern am See für ihre gute Laune und ihre Geschenke, danke, dass sie uns die Freude an Weihnachten fern der Heimat spüren lassen. Danke für Ihr Verständnis für unseren Beruf und entschuldigen Sie, dass wir Ihnen manchmal auf der Straße in die Quere kommen. Fröhliche Weihnachten!“
Kontakt zum Netzwerk
„Brücken bauen“ ist ein Netzwerk für soziales und ehrenamtliches Engagement mit 160 Engagierten in Haltern am See. Es funktioniert unkompliziert über eine WhatsApp-Gruppe. Weitere Infos gibt es unter www.bruecken-bauen-haltern.de und bei Thomas Knuth, thomas.knuth52@gmail.com, Tel. 0151-53574544 und Gerburgis Sommer, ger-sommer@web.de, Tel. 0157-73184748.
Frohe Weihnachten!
Liebe Brückenbauerin,
lieber Brückenbauer,
herzlichen Dank für Dein Engagement! Wie viele WhatsApps sind wohl in diesem Jahr in unserer Gruppe hin- und her gegangen? Unzählige waren es, immer mit dem Zweck, zu unterstützen, Menschen zu helfen und Gutes zu tun.
Viele Sachspenden haben ihre Adressaten gefunden, Möbel, Fahrräder, Pflanzen, Kühlschänke, Aquarien, Computer, Fallobst, ganze Küchen … Damit wurden gleich zwei Ziele erreicht: Menschen haben sich gegenseitig eine Freude gemacht und viele Gegenstände werden im Sinne der Nachhaltigkeit weiter genutzt, ohne auf dem Müll zu landen.
Tatkräftig wurde bei Umzügen, in Fahrdiensten oder Hilfe beim Deutschlernen unterstützt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Gemeinsame Aktionen konnten auf die Beine gestellt, beworben und mit Geldspenden gefördert werden.
Wie so oft, funktionierte das gut, weil da „einer einen kennt“, der oder die für eine Sache genau der oder die Richtige ist. Das soll noch besser werden, deshalb planen wir für 2024 wieder ein Netzwerktreffen, bei dem wir uns in gemütlicher Runde kennenlernen und austauschen können.
Und dann möchten wir Dich ermuntern: Hast Du eine Idee für eine Aktion, für ein (Hilfs-) Angebot oder eine Veranstaltung? Schreibe sie gerne in die Gruppe oder melde Dich bei uns.
Wir wünschen frohe Weihnachten 🎄 und alles Gute für 2024 – Frieden im Herzen und in der Welt! ✨❤
Gerburgis und Thomas
& die Leitungsrunde
Weihnachtsüberraschung für Fernfahrer 2023
Liebe Brückenbauerinnen und Brückenbauer,
in dieser festlichen Jahreszeit, während wir unsere Wohnungen mit Lichtern schmücken, Plätzchen backen und die Wärme unserer Heime genießen, möchten wir gemeinsam etwas Besonderes für diejenigen tun, die oft im Verborgenen bleiben: die LKW-Fahrer, die Tag und Nacht auf den Straßen unterwegs sind.
Viele von ihnen leben und arbeiten in engen Fahrzeugkabinen mit nur etwa 3 m² Grundfläche. Die Zeichnung vermittelt einen kleinen Eindruck und zeigt schon eines der größeren Führerhäuser für zwei Fahrer. Während wir das Zusammensein mit unseren Lieben genießen, sind die Fahrer oft tausende Kilometer von ihren Familien entfernt. Aus unserer Erfahrung kommen die meisten aus Osteuropa. Einige haben sogar Jahresverträge und reisen zwischendurch nicht nach Hause.
Zum vierten Mal bringen wir mit unserer „Weihnachtsüberraschung für LKW-Fahrer“ Freude und Wärme in den kargen Alltag der Männer. Gemeinsam können wir die vier Tage, die sie in unserer Nachbarschaft auf den Rastplätzen in Lavesum oder Senden verbringen müssen, ein wenig heller gestalten und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind.
Und das Schöne ist: Jede/jeder von uns kann sich beteiligen: Wir füllen 50 Beutel mit nützlichen Dingen und einem Weihnachtsgruß.
Wähle aus der Liste der Gaben eine Spende aus und gebe sie in der Zeit vom 14. bis 18. Dezember bei Heidrun oder Gerburgis ab.
Wir freuen uns schon jetzt auf Freude in den Gesichtern der Fahrer, wenn wir die Beutel am ersten Weihnachtstag überreichen.
Euch einen schönen ersten Advent!
Herzliche Grüße
Sonja Bartker, Andrea Behnke, Heidrun Schwarz, Gerburgis Sommer und Steffi Zimmermann
P.S. Weitere Infos zur Aktion gibt´s im Interview des Domradios aus dem vergangenen Jahr.
Sigrid Feldmann versteigert Quilts fürs Netzwerk
„Kunst mit Nadel & Faden“, so könnte man das Hobby von Sigrid Feldmann und ihrer inzwischen verstorbenen Freundin Monika Purwien betiteln. Die beiden Frauen lernten sich 1992 in New Jersey/USA kennen. Dort entdeckten sie ihre Leidenschaft fürs Patchworken, die sie auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland pflegten.
Am Gänsemarkt am 5. November stellte Sigrid Feldmann etliche Arbeiten aus und verkaufte sie zugunsten unseres Netzwerks. Neben großen Wandbehängen und Decken fanden auch kleinere Arbeiten wie Türstopper, Tiere, Weihnachtssterne oder Karten glückliche Abnehmer. So kamen mehr als 1400 € zusammen, die wir an die Evangelische Kirchengemeinde in Haltern übergeben haben, mit dem Auftrag, sie für Menschen in Not zu verwenden.
Dafür sagen wir herzlich „Dankeschön“!
Geldsorgen? Hier gibt es Hilfe!
Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise – die Preise steigen und steigen. Immer mehr Menschen haben echte Geldsorgen – und sind nicht über mögliche Hilfen informiert oder scheuen sich, sie anzunehmen. In dieser Situation bauen wir Brücken zu Menschen, die am Rand oder unterhalb des Existenzminiums leben.
Ein „Notlagenflyer“ listet Anlauf- und Beratungsstellen in Haltern am See auf. Unser Netzwerk geht auf die Stadtkasse als vollstreckende Behörde, auf die Stadtwerke, auf Banken und Sparkassen und das Jobcenter zu, mit der Bitte, den Notlagenflyer auszulegen und im täglichen Geschäft die finanzielle Situation der Kunden mitzudenken und das Forderungsmanagement anzupassen. Weitere Details sind im Bericht der Halterner Zeitung nachzulesen: Armut in Haltern ist kein biographisches Versagen.
Weihnachtsüberraschung für LKW-Fahrer verbreitet Freude
Es war wieder „ein Gefühl von Weihnachten“, dass sich bei unserer Geschenk-Aktion für Fernfahrer am 1. Weihnachtstag eingestellt hat – für 50 LKW-Fahrer und für uns!
In diesem Jahr wurden wir von einer Redakteurin der WDR-Lokalzeit Münsterland begleitet. Ihr Bericht ist auf Facebook zu sehen. Der Beitrag hat bis zum 30.12. bereits mehr als 115000 Aufrufe erzielt!
Außerdem bat das Domradio Köln um ein spontanes Interview. Jetzt passiert genau das, was wir uns wünschen: Unsere Idee verbreitet sich! Es gibt bereits erste Anfragen von Menschen und Vereinen, die im nächsten Jahr die Fernfahrer auf den Rastanlagen in ihrer Nähe besuchen wollen!
Frohe Weihnachten!
Liebe Brückenbauerinnen und Brückenbauer,
2022 war in vielerlei Hinsicht ein herausforderndes Jahr. Dem setzen wir gute Nachrichten aus unserem Netzwerk entgegen! In vielen Situationen konnten wir unbürokratisch helfen. Da wurden Menschen im Rollstuhl vom Bahnhof abgeholt, Küchen ab- und aufgebaut, Kleidung, Betten, Fahrräder, Lebensmittel und Geld gespendet, Nachhilfe gegeben, Deutsch unterrichtet werden und vieles mehr.
Erneut gab es besondere Aktionen:
Im Februar: Eine Welle der Freundlichkeit
Im April: Vernetzung mit dem Netzwerk Ukrainehilfe
Im Mai: Haltern blüht auf
Im September: Netzwerktreffen bei Jupp
Im Oktober: Vernetzung mit Anti Rost
Im Dezember: Weihnachtsüberraschung für Fernfahrer
Häufig entstanden durch die mit Herzblut gestemmten Projekte und Hilfeleistungen neue Kontakte und manchmal sogar Freundschaften. Unser Engagement wirkt anziehend, so ist unser Netzwerk innerhalb eines Jahres um rund 50 Personen auf 150 gewachsen.
Auch für 2023 haben wir bereits neue Projekte im Blick.
Wir möchten Euch ermuntern: Habt Ihr eine Idee für eine Aktion, für ein (Hilfs-) Angebot oder eine Veranstaltung, dann schreibt sie gerne in die Gruppe oder meldet Euch bei uns. Zusammen können wir viel erreichen!
Ganz herzlichen Dank für Euer Engagement!
Wir wünschen Euch frohe Weihnachten und alles Gute für ein glückliches und vor allem friedliches neues Jahr! Bleibt gesund!
Gerburgis und Thomas
„Bettenzauber“ – eine Weihnachtsgeschichte
Liebe Engagierte!
Heute durften wir eine besondere Magie erleben, die von ehrenamtlichen Netzwerken in Haltern ausgeht. Nehmt Euch die Zeit, den Bericht zu lesen – die wahren Weihnachtsgeschichten sind doch immer die schönsten!
Plötzlich stand eine lang vorbereitete und auf den Punkt geplante Aktion auf der Kippe, doch von Anfang an:
Im September informierte Pfarrer Michael Ostholthoff David Schütz vom Caritasverband darüber, dass die beiden Altenwohnhäuser der katholischen Kirche 45 neue Pflegebetten bekommen werden. Und er hatte auch direkt eine Idee, was mit den gebrauchten Betten passieren könnte: In der Ukraine könnten sie doch sicher noch gute Dienste leisten. Aber wie sollten sie dorthin kommen?
Bei einer Veranstaltung in Münster lernten Elena Zacharias und Boris Peters von der Ukrainehilfe und David Schütz vom Caritasverband den ehemaligen Caritas-Beauftragten für die Ukraine kennen. Er machte zwei Krankenhäuser in Cherson und Nikolaev in der Ukraine ausfindig, wo die Betten dringend gebraucht werden. Svitlana Pavlova und Boris Peters nahmen Kontakt auf und organisierten den Transport bis ins letzte Detail: Am 23. Dezember um 10.00 Uhr werden die neuen Betten geliefert und die gebrauchten zeitgleich abgeholt und in die Ukraine gefahren. Doch am Abend des 21. Dezember die Hiobsbotschaft: Der Fahrer fällt aus! Was nun? Wohin mit den Betten? Die Wohnhäuser haben keinen Platz, um die vielen Betten zu lagern.
Am Vormittag des 22. Dezember informiert David Schütz gut vernetzte Ehrenamtliche in den Netzwerken Brücken bauen, Asylkreis und Ukrainehilfe. In deren Köpfen entwickeln sich direkt erste Ideen, die Telefondrähte laufen heiß: Wer kann einen Lagerplatz frei haben, bis die Betten abgeholt werden können? Wer kennt jemanden mit einem LKW? Wer könnte beim Verladen helfen? Von einem zum anderen werden die Anfragen weitergeleitet und dann – eine Dreiviertelstunde (!!!) später – ist die Lösung da: Hans-Gerd Berkhoff und Hermann Koch bieten ihre Scheunen als Lagerplätze an. Das THW stellt LKW und Fahrer. Wibke Bräuer und Boris Peters haben unter den ukrainischen Männern Helfer gefunden.
Aber es sollte noch besser kommen! Inzwischen prüft die Spedition Anhuth, ob sie den Transport noch am 23. bis zur tschechischen Grenze leisten kann. Doch das war zu knapp, auch stellt sich die Zufahrt zum Altenwohnhaus St. Sixtus für einen 40-Tonner als zu eng heraus. Jetzt also die endgültige Lösung: Die Helfer laden die Bettgestelle in den LKW des THW, der transportiert sie zur Spedition Anhuth, wo die Betten in den Sattelschlepper umgeladen werden. Er wird dort bis ins neue Jahr stehen, bis ab dem 2. Januar der Transport in die Ukraine erfolgen kann. 20 Freiwillige des THW, Ukrainer und weitere haben heute gute vier Stunden gebraucht, um die Betten auseinanderzuschrauben und wie beim Tetris-Spiel in den 40-Tonner zu stapeln. Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Auf die Reise werden nicht nur die Bettgestelle gehen, sondern auch 45 nagelneue spendenfinanzierte Matratzen!
An dieser Stelle herzlichen Dank an alle bereits genannten Personen und Organisationen und die Spender: Asylkreis, Bürgermeister Andreas Stegemann, Bürgerstiftung, Buttgereit & Heidenreich, Pfarrei St. Sixtus, Lions Club und Stadtsparkasse!
Diese weihnachtliche Geschichte vom Brücken bauen, von gegenseitiger Hilfe, dem schnellen Finden einer guten Lösung so kurz vor den Feiertagen hat uns eine tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit ins Herz gezaubert – Dankbarkeit für so viele engagierte Menschen, die kurz alles stehen und liegen lassen, um anderen zu helfen! Wie gut, dass es diese Netzwerke in Haltern gibt!
Wir wünschen frohe Weihnachten, alles Gute für ein glückliches neues Jahr und viel Kraft und Lust auf neues Engagement!
David und Gerburgis
P.S. Teilt die Geschichte gerne und erzählt anderen von Euren persönlichen Herzensmomenten im Ehrenamt!
Weihnachtsüberraschung für LKW-Fahrer 2022
Liebe Brückenbauerin, lieber Brückenbauer,
wer transportiert eigentlich die ganzen Waren, die wir zu Weihnachten an unsere Liebsten verschenken? Irgendwo in der Lieferkette tauchen sie auf: Die Fernfahrer, die mit ihren großen Trucks durch Europa touren.
Ihre Touren dauern oft Wochen und Monate, in denen sie ihre Familien nicht sehen – auch zu Weihnachten nicht. Etliche werden die drei Tage auf den Rastplätzen in unserer Nähe verbringen. Drei Tage sind es in diesem Jahr, die sie in den engen Führerhäusern aushalten müssen. Mit unseren Geschenken möchten wir wieder ein weihnachtliches Gefühl in die Führerhäuser zaubern. Und das Schöne ist: Jede/jeder von uns kann sich beteiligen: Wir füllen 50 Beutel mit Haltern-Motiv mit Leckereien, nützlichen Dingen und einem Weihnachtsgruß.
In unserer WhatsApp-Gruppe findet Ihr den Link zu einer Liste mit guten Gaben. Wählt aus, was Ihr besorgen und spenden möchtet. In der Zeit vom 14. – 18. Dezember nehmen Heidrun und Gerburgis die Spenden an. Am ersten Weihnachtstag verteilen wir die Beutel auf den Rastplätzen Hohe Mark West und Ost und dem Autohof Senden. Wir freuen uns jetzt schon auf die überraschten Gesichter, die Freude und ja – auch Rührung auf beiden Seiten!
Euch einen schönen zweiten Advent!
Herzliche Grüße
Sonja Bartker, Andrea Behnke, Martina Hempel, Heidrun Schwarz, Gerburgis Sommer und Steffi Zimmermann
Netzwerktreffen 2022
Sich kennenlernen, Rückschau halten und neue Aktivitäten planen – das waren die Ziele unseres diesjährigen Netzwerktreffens am 31. August 2022 bei Jupp unner de Böcken.
Projekte im Rückblick
Hier einige Infos in aller Kürze:
– 140 Mitglieder in der Whatsapp-Gruppe
– alle drei Monate trifft sich der Lenkungskreis, bestehend aus Ehrenamtlichen, Vertreter*innen der Diakonie, des Caritasverbandes, der Stadtverwaltung und der Kirchen.
– In den vergangenen zwölf Monaten gab es einige größere Aktionen, wie die „Weihnachtsüberraschung für LKW-Fahrer“ und „Haltern blüht auf.“ (Leider ist aus den 2000 Saatguttütchen, die wir im Frühjahr verteilt hatten, wegen der Dürre kaum eine Blume gewachsen.)
– Unsere Talentbörse ist mit einer sechsmonatigen Testphase gestartet. Darüberhinaus gab es etliche Beteiligungen an sozialen Projekten in der Stadt und eine verstärkte Vernetzung von Ehrenamtlichen über unterschiedliche Vereine hinweg.
– Seit April ist das Netzwerk Brückenbauen Teil der neuen Ukrainehilfe Haltern.
– Auch in anderen Städten besteht Interesse, ähnliche Netzwerke aufzubauen. Thomas Knuth stellte unser Engagement in Marl, Dorsten und Nordhorn vor.
– Alltägliche Posts in der Whatsapp-Gruppe drehen sich um Wohnungsvermittlungen und Hilfe für Ukrainerinnen, Fahrdienste, Angebote von Möbeln und anderen Dingen, Nachfragen für Nachhilfe, Unterstützung im Haushalt und kleinere Dienste.
Ausblick
Als nächstes stehen die Bewertung der Talentbörse auf dem Programm und die Organisation der Weihnachtsüberraschung für LKW-Fahrer.
Haltern blüht auf!
Alle reden vom Insektensterben – jede und jeder kann etwas dagegen tun! Aus 2000 Tütchen mit Blumensamen entstehen in Haltern kleine Paradise für Wildbienen, Schmetterlinge, Grashüpfer und andere Insekten. Wir verschenken das Saatgut am 30. April zwischen 11.00 und 13.00 Uhr in Halterns Innenstadt – einfach die Augen offenhalten: Wir sind an unseren Körben und Bauchläden zu erkennen.
Der Inhalt eines Tütchens reicht für 2 – 3 m² große Blumeninseln in (Vor-) Gärten und Baumscheiben. Es enthält eine bunte Mischung von rund 25 Sorten wie Buschwinde, Mädchenauge, Buchweizen, Jungfer im Grünen, Klatschmohn und Duftresede. Die Aussaatzeit reicht bis Anfang Juli. Etwa acht bis zehn Wochen nach der Saat werden sich die ersten Blüten öffnen. Wenn die Witterung mitspielt, stehen die Blumen zwei bis drei Monate lang in voller Blüte, geben den Insekten Nahrung und Deckung und machen das Leben bunter.
Bienen basteln im Sommer
Für den Sommer planen wir eine Bastelaktion für Kinder auf dem Marktplatz: Leichte Bienen-Rohlinge aus Holz werden bunt bemalt. Mit einem Faden versehen und an einen Stock geknüpft, schweben sie dann über den Beeten. Weitere Infos folgen später.
Wer beim Saatgutverteilen und bei der Bastelaktion mithelfen möchte, schreibe an gesicht-einer-flucht@gmx.de.
Brücken bauen im „Netzwerk Ukrainehilfe Haltern“
Als im März 2022 die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Haltern am See ankamen, gründete sich ein neues Hilfenetzwerk. Etliche der Kooperationspartner haben bereits in den Jahren 2015/16 Erfahrungen in der Unterstützung von Geflüchteten gesammelt und Strukturen aufgebaut. Darauf können wir nun aufbauen und fühlen uns deshalb gut aufgestellt.
Unsere Whatsapp-Gruppe brummt gerade vor lauter Hilfegesuchen nach Kleidung, Möbeln, Ansprechpartner:innen und vielen Antworten, die Hilfe anbieten. Darüberhinaus werden wertvolle Informationen über Anlaufstellen, Begegnungsangebote und Vernetzungsmöglichkeiten geteilt. Aktuelle Infos werden auf der Seite des Asylkreis Haltern am See veröffentlicht.
Eine Welle der Freundlichkeit rollt durch Haltern
In der Fastenzeit lassen wir vom 2. März bis Ostersonntag eine Welle der Freundlichkeit durch Haltern rollen. Lass Dich anstecken! Hier haben wir einen Aushang mit Abreißzetteln (siehe oben) und Ideen für Freundlichkeiten vorbereitet. Wenn Du magst, lade sie herunter und setze die Ideen um. Oder, noch viel besser: Werde selbst aktiv und kreativ und überlege, womit Du Menschen in Deiner Umgebung ein Lächeln ins Gesicht zaubern kannst.
Weitere Infos gibt´s bei Petra Herrmann: petra@ulbrich-herrmann.de, 0176-20082708
Weihnachtsüberraschung für Fernfahrer
🎄🛻🎄 Liebe Brückenbauer*innen,
unsere Weihnachtsüberraschung ist gelungen – da sprechen die Bilder für sich, oder? Mit Herzklopfen sind wir die Rastplätze Hohe Mark Ost und West, Rödder und den Autohof in Senden angefahren. Nikolausmütze auf, Schilder mit Weihnachtsgrußübersetzungen in der einen und Weihnachtsbeuteln in der anderen Hand, so sind wir auf die Fernfahrer zugegangen.
Könnt Ihr Euch die überraschten Gesichter vorstellen? Freude, Unglauben, Rührung, manchmal haben wir auch tiefe Skepsis gesehen. Super war, dass uns Dennis Korten begleitet und mit seinen russischen Sprachkenntnissen sofort das Eis gebrochen hat.
Während im vergangenen Jahr vor allem Männer aus Rumänien unsere „Nachbarn auf Zeit“ waren, stammten heute die meisten Fahrer aus der Ukraine.
Ein Trucker wird am Montag zu seiner letzten Auslieferung im Ruhrgebiet starten. Er freute sich schon riesig auf Zuhause. Andere werden noch Wochen und Monate durch ganz Europa touren – ohne Stippvisite in der Heimat. „Es ist ein Hundeleben“, sagte einer der Fahrer.
Wie jetzt die Kurve zu unserem behaglichen Weihnachtsfest kriegen? Der Kontrast ist einfach zu groß.
Toll, dass wir in der Lage sind, so eine Aktion stemmen zu können. Seid alle herzlich gegrüßt!
Das Orga-Team 🎄🛻🎄
P.S. In diesem Jahr gab es zwei Veränderungen: Wir haben die Zahl der Weihnachtsbeutel auf 50 verdoppelt und wir haben nicht Geschäftsleute um Spenden für den Inhalt gebeten, sondern die Beutel mit Leckereien aus den eigenen Reihen gefüllt!
Besuche in der Adventszeit
Wer mag schon gerne alleine sein, insbesondere in der Advents- und Weihnachtszeit? Wir haben Menschen zuhause aufgesucht, die sich einsam fühlen und unseren Besuch wünschten. Ziel war es, bewusst Zeit für Begegnung haben, vielleicht bei einem Adventscafé, mit einer schönen Geschichte ins Gespräch zu kommen, zusammen ein Spiel zu spielen – einfach gemeinsam Advent zu erleben.
Netzwerken: Kennenlerntreffen bei Jupp unner de Böcken
Endlich war es so weit: Die Pandemie hat endlich ein Netzwerktreffen zugelassen. Rund 20 Personen folgten unserer Einladung zum gemütlichen Kennenlernen und Organisieren neuer Projekte. Ein paar Stichworte seien genannt: Adventsbesuche für Alleinlebende, Kulturpatenschaften, Talentbörse, Gesprächsbank, Weihnachtsüberraschung für Fernfahrer, Aufblüh-Aktionen …
Spendenaufruf für Hochwasser-Betroffene
Die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW hat auch in unserer Stadt eine große Spendenbereitschaft geweckt und zu aktiven Hilfsangeboten geführt. Unser Netzwerk sammelte rund 3300 Euro, die an das Aktionsbündis Deutschland hilft überwiesen wurden.
Tag der Nachbarn
Wie geht´s eigentlich der Nachbarin/dem Nachbarn? Am 28. Mai ist Tag der Nachbarn – eine gute Gelegenheit mal einen Blick nach nebenan oder über den Gartenzaun zu werfen und Kontakte zu (be-)leben:
✳ Wen habe ich eigentlich lange Zeit nicht mehr gesprochen?
✳ Wen wollte ich schon immer näher kennenlernen?
✳ Wer ist um oder ins Pflegeheim gezogen und würde sich über einen Anruf freuen?
✳ Wer ist neu (aus dem Ausland) zugezogen und hat noch wenig Anschluss?
✳ Gibt es eine Person, mit der ich mich versöhnen möchte?
✳Womit kann ich Nachbar*innen eine Freude machen?
Schon sprudeln die Ideen für Aktivitäten, z.B. Hilfe anbieten oder sich für die Unterstützung in den letzten Monaten bedanken, Überraschungen vor der Haustür oder im Briefkasten hinterlassen, ein Lieblingsrezept verraten oder zu einem (coronaconformen) Spaziergang einladen.
Hier können wirklich alle mitmachen!
Aufblühen: Anlage von drei Blühwiesen
„Aufblühen“ hieß unsere Frühjahrsaktion! Gerade in diesen Zeiten sehnen wir uns nach frischem Grün und blühenden Blumen, denn sie tun unserer Seele gut.
Deshalb freuen wir uns sehr darüber, dass uns zwei städtische und eine private Fläche zur Verfügung gestellt wurden, die wir zum „Aufblühen“ bringen durften. Kurzfristig haben wir in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren und der Stadt die Böden vorbereitet und Blumensamen ausgesät: für Wildbienen, Schmetterlinge und fürs menschliche Auge.